Letzter Nottransport des Jahres am 27./28.11.2010 zum TH Jelenia Góra

Wir möchten uns auch dieser Stelle noch einmal ganz HERZLICH bei all den
Menschen bedanken, die durch ihre aktive Hilfe und Unterstützung unsere Nottransporte überhaupt erst möglich machen ....

AN .....
- Herrn Woelk, der wieder einmal seinen LKW kostenlos zur Verfügung gestellt hat
- Herrn Heinrich, der auch diese Mammut-Tour wieder souverän gemeistert hat
- Unsere liebe Iwona, die mit 7 Hunden und einem Tierpfleger extra aus Wroclaw 
  nach Jelenia Góra gekommen war und wie immer tatkräftig mit angefasst hat
- Kasia und Mirella für die geleistete Vorarbeit, die sehr zeitintensiv war
- Die Tierpfleger aus Jelenia Góra, die diesmal kräftig mit angepackt haben
- A
lle befreundeten Tierschutzvereine für die Übernahme der Hunde 
  und lust but not least
- Alle unsere großzügigen und treuen Rettungspaten !!!


Nachfolgend einige Fotos, die der Tierpfleger aus Wroclaw freundlicherweise gemacht hat.

Iwona und Herr Heinrich ... unsere guten Seelen ...
Entladen des LKW´s und Sortieren der Boxen nach Größen ....


Einige der 25 Hunde
Missy ...

Ozzy ...
Walter ...

Zuzia ...


Vincent ...




Kiara ...

Nikita ....

Bumer ....

Harpo ...

YogiBärchen ...

Agathe ...

Endlich befinden sich alle Hunde in den Boxen ....


Nun kann das Verladen beginnen ....



Trotz der mehr als widrigen Wetterverhältnisse (Glatteis und Schnee) und dem nicht zu vermeidenden Chaos vor Ort, ist auch dieser Nottransport wieder gut verlaufen und alle Menschen und Tiere sind wohlbehalten an ihrem Bestimmungsort angekommen.  

15. Bericht über den Besuch des Tierheims in Jelenia Gora - 14.-16.02.2010 

Zuerst haben wir eine Bestandsaufnahme in den Zwingern gemacht incl. Fotos. Insgesamt sind es inzwischen 32 Zwinger, in denen derzeit je ca. 1 – 3 Hunde sitzen. Nur in Zwinger 1 sind derzeit 6 mittelgroße Hündinnen und in Zwinger 9 sind 5 kleine bis mittlere Rüden. Aber beide Zwinger machen einen friedlichen Eindruck, es scheint keine Probleme zu geben.

Im Freilauf (Carport) sind derzeit 8 kleine Mädchen, aber genügend Hundehütten (mit Decken ausgelegt). 


Eins der Mädchen hatte Blut an der Seite im Fell, schien aber nicht wirklich stark verletzt zu sein. Die Kleine machte einen fitten und eher frechen Eindruck. Sah mir gar nicht nach Opfer aus. Habe Jola und Eugen darum gebeten, nach ihr zu schauen. Um 17.00 Uhr sollte der Tierarzt kommen (er kommt derzeit täglich).


Im Zwinger 21 sind drei größere Hunde. Einer davon stand sehr verschüchtert zwischen den beiden Hundehütten und kam nicht hervor (Foto folgt auch hier). Ob er menschenscheu ist oder allgemein ängstlich kann ich nicht sagen. Werde Jola diesbezüglich noch mal anmailen, nach ihm zu schauen. Könnte evtl. ein Notfallkandidat für einen Transport werden.


Der für mich größte Notfall steht in Zwinger 26. Ein großer Hund, verklebte Augen, strubbeliges Fell, extrem abgemagert (nur noch Haut und Knochen), auf dem Boden war frisches Blut. Habe auch hier Jola und Eugen drauf hingewiesen. Sie wollten dann mit dem Tierarzt nach ihm schauen. Frage diesbezüglich auch noch bei Jola nach.


Ansonsten machen die Hunde in den Zwingern einen viel besseren Eindruck auf mich, als noch im letzten Jahr. Sie sahen alle ziemlich gepflegt und sauber aus, kein nasses verklebtes oder verkotetes Fell, keine Verletzungen (soweit sichtbar). Inzwischen füttert das Tierheim auch das vorhandene Hundefutter, in den Zwingern standen teilweise 2 – 3 Schüsseln mit Futter, so dass auch hier Futterneid nicht mehr an der Tagesordnung sein sollte.

An dem Tag saß ein Neuankömmling draußen in einem der Käfige. Vermutlich wartete man auf den Tierarzt und dann kommt die Quarantäne. Der Käfig war aber groß genug, man hatte ihm eine Decke untergelegt und auch eine auf den Käfig, als Dach.


Im Arztzimmer gab es einen Käfig mit zwei schwarzen Welpen und einen weiteren mit 6 noch sehr kleinen Welpen (ca. 4 Wochen?) Natürlich waren es die alten Käfige, aber sie waren alle mit weichen Decken bestückt und ab und zu ließ man die Kleinen durchs Arztzimmer laufen. Eugen versucht derzeit die Welpen rechtzeitig zu vermitteln, so dass sie gar nicht erst in die Zwinger müssen, wenn sie alt genug sind. Er hat Kontakte nach Posen, wo sie vielleicht unterkommen. Er versucht da wirklich alles. Auch in der Quarantäne sitzen noch 5 weitere Welpen.



Quarantäneraum 1 sitzen insgesamt 4 neue Hunde, Quarantäneraum 2 die 5 Welpen und ein paar Katzen, Quarantäneraum 3 sitzen 3 mittelgroße Neue. Die Hunde sind in den Räumen nicht mehr in den Käfigen untergebracht. In Raum 1 steht zwar noch ein Käfig, der ist aber auch mit einer Decke bestückt und die Tür ist offen. Der Hund kann rein und raus, wenn er mag. Einer lag darin und schlief. Ansonsten wurden keine Käfige genutzt.


Insgesamt mit Neuankömmlingen, Welpen und Quarantäne sind es derzeit 106 Hunde. 85 davon sind in den Zwingern 1 – 32.

Zwinger 1-6:





Zwinger 7-11:


Zwinger 12-17:




Zwinger 18-22:






Zwinger 23-26:






Zwinger 27-32








In den Außenzwingern wurden teilweise die kaputten Fliesen rausgeschlagen. Einige der Löcher wurden mit Beton ausgegossen, so dass die Verletzungsgefahr nicht so groß ist.

Die Holzpaletten sind innen und außen im Einsatz. Sie sind aber schon ziemlich abgenutzt, teilweise wurde auch Decken dazu gelegt. Neue Holzpaletten wären prima, Eugen fragt, ob man bei uns auch vielleicht Plastikpaletten bekommen könnte, da die nicht splittern. Würden sie dann auch nutzen.

Die Hundehütten sind auch alle mit Decken bestückt. Stroh nehmen sie nicht so gerne, da es in den Holzspalten hängen bleibt und nicht richtig zu entsorgen ist. Die Decken nutzen sie aber. Hier können sie immer wieder neue gebrauchen, da die alten ja schnell schmutzig sind.

Die Gummimatten wurden lt. Eugen von den großen Hunden zerkratzt oder angeknabbert, so dass sie sie nicht mehr nutzen können. Gerne würden sie aber noch welche haben, die sie dann nur zu den kleinen Hunden geben.

In den Innenzwingern steht auch immer einer der Kunststoffkörbe (mehr passt da ja auch nicht wirklich rein). Die müssten sicher auf Dauer auch mal ausgetauscht werden, davon haben sie aber noch genug.

Die Innenräume und Quarantäneräume sehen natürlich nach wie vor noch sehr schlimm aus. Hier wäre wirklich Handlungsbedarf.

Ich habe Jola und Eugen vorgeschlagen wegen der vorhandenen Glasplatten , die man an den Seiten der Außenzwinger anbringen kann, den „Dachdecker“ anzusprechen. Vielleicht kann er das übernehmen. Parallel dazu sollen sie ihm mal die Quarantäneräume zeigen. Evtl. kann er dazu was sagen, was die Renovierung eines Raumes ca. kosten würde. Jola wird sich darum kümmern.

Diesbezüglich haben wir auch besprochen, dass wir hauptsächlich die Renovierung in den Vordergrund stellen. Die Quarantäneräume sind sehr wichtig. Ganz auf Nottransporte möchte Eugen nicht verzichten. Sie müssen aber nicht mehr so oft sein (wirklich nur bei akuter Überbelegung) und es brauchen auch nie so viele Hunde zu sein. Ein Transport mit ca. 10 – 14 Hunden wäre völlig ausreichend.

Tomek scheint gar nichts mehr für das Tierheim zu machen. Er ist wohl derzeit in Deutschland. Mirella macht jetzt das Internet für das Tierheim. Jola wird ab sofort unsere Ansprechpartnerin, sie scheint sehr engagiert und interessiert

Das Tierheim bekommt von der Stadt 30.000 PLN gestellt. Sie sollen damit Kastrationen durchführen lassen, vor allem bei den Streunern auf der Straße. Eugen wusste noch nicht genau, ob sie es von ihrem Tierarzt machen lassen (gerade dann sind die Quarantäneräume mehr als notwenig!) oder ob er die Hunde in die Klinik gibt.

Übrigens werden derzeit alle Tierheimhunde geimpft und gechipt.

Eugen hat erwähnt, dass er keine Hunde an Privatleute nach Dtl. geben möchte. Anscheinend kamen ab und zu mal welche vorbei und meinten, einfach Hunde „retten“ zu können. Dies ist ihm nicht recht

Benötigte Spenden:

- Decken für die Hundehütten
- Noch mal Gummimatten für die kleinen Hunde wäre schön (eilt aber nicht)
- Holzpaletten (besser Plastik)
- Futter haben sie genug, aber gerne Leckerlies, Snacks usw. Jola scheint die Hunde damit ab und zu zu füttern. Sie hätte es gerne.
- Wegen dem Entwurmungsmittel und Nahtmaterial will sich Jola in Polen erkundigen. Bekommt sie sicher billiger. Wir könnten es dann nachträglich von den Spenden bezahlen.

Bericht von Henrike und Gerhard Lang

Zur Fotogalerie (Fotos in größerer Darstellung)



14. Reisebericht zum Transport vom 29.01. bis 31.01.10


Wir haben lange mit uns gehadert, ob wir diesen Nottransport Mensch und Tier überhaupt zumuten konnten. Nachdem uns die Menschen grünes Licht gegeben hatten, mussten wir für die Hunde eine Entscheidung treffen.


In Polen hätten unsere Notfälle nichts anderes als Einschläferungen oder den Kältetod zu erwarten gehabt. Iwona berichtete von extremen Minusgraden, die in ein paar Tagen wieder eintreffen sollten und von zahlreichen neuen Notfällen. Also entschieden wir uns für diese Fahrt.

Bericht:

Hinfahrt:
Eigentlich war es ein Transport wie sonst auch, dennoch gab es eine klitzekleine Kleinigkeit, die den Unterschied machte - Schnee, mehr Schnee, ganz viel Schnee !
Hier eine kleine Kostprobe :






Start war am Freitag 13.00 Uhr, wir hatten wieder Spenden an Bord. Planmäßige Ankunft wäre 20.15 gewesen ( laut Navi ) - Zeit genug für ein Heiamännchen und gemütliches Frühstück - nix da, es kam anders. Wieder mal ein typisches Beispiel wie stark Therorie und Praxis von einander abweichen können.

Die Straßen waren glatt, voll Schnee und es schneite munter weiter, nach 20 KM stand 2 Autos vor uns das erste Auto quer ( Fahrertyp mit Hut und umhäkelter Toilettenpapierrolle ).
Nach 40 KM die erste Vollsperrung, wir sahen viele Unfälle, es war viel Wind, kurz vor der Grenze so ne Art Schneesturm, man konnte fast nix sehen, die Scheibenwischer hatten ihre Problemchen.

Naja all das, zusammen mit dem üblichen Wochenend-/Feierabendverkehr führte dazu, daß wir dann ca. 4.00 Uhr in Wroclaw ankamen.

Tierheim:
Ankunft ca. 7.00 Uhr, wir wurden schon erwartet. Zuerst luden wir die Spenden aus.


Kurze Begrüßung, ein Kaffee, auf Schnittchen mußte ja diesmal verzichtet werden, aber man ist ja flexibel mit der Zeit, das war die Lösung ...

und dann fingen wir auch schon an die Papiere zu machen und mit der Verladung der Hundis. Bei Leon war der Chip verschwunden, er bekam flux einen Neuen. Während manche Hunde neugierig und reiselustig es scheinbar gar nicht abwarten konnten an Bord zu kommen, war Fiodor da z.B. ganz anderer Meinung - zweimalige Flucht und damit endlich wiedermal jede Menge Auslauf und auch noch mit den Menschen Nachlauf spielen - das schien ihm zu gefallen, Ixi machte es ihm nach, er ging aber nur 1 x " Gassi ". Katja ist in Wirklichkeit ein dermaßen hübscher Hund, kam auf den Fotos gar nicht so rüber. Rebecca legte das Verhalten eines brettlieben Schäfchens an den Tag, einfach nur lieb. Bei Roxi dauerte es gefühlte 20 Minuten bis das hibbelische Wusel sich ein Halsband anlegen ließ und Iwona war danach klatschnaß von geschätzten 100 Küßchen.

Dank dem eingespielten Team und den wiedermal nur lieben Hunden klappte die gesamte Verladung der Tiere gut und dann gings auch schon wieder ca. 11.00 Uhr gen Germany.

Wir hatten wegen der Kälte extra viele Decken in den Boxen sowie Stroh und auch die Boxen auf 3 Seiten mit Decken geschützt:



Heimfahrt:
Haben Sie schon mal 45 Minuten mit Tanken verbracht Question Shocked Wir schon. Kurz vor der Grenze an der Tanke wollten wir wie immer noch in den Genuß des preiswerten Benzins kommen - ja hallo, was war denn hier los ? Zapfsäulen leer oder wie ? Nee - in zwei Bundesländern in D. hatte es Winterferien gegeben und in Polen wohl auch Idea - tolle Wurst - alle wollten das preiswerte Benzin ( na ehrlich gesagt, die meisten kamen mit stangenweise Zigaretten aus dem Shop - öööhhhm - ich auch )
Leider konnten wir unsere Reserve-Kanister nicht füllen, weil irgendjemand vergessen hatte Adonis zu sagen, daß er die Reise in der Box verbringen soll - er hatte sich anders entschieden, also Luke zugelassen - auch gut, dann halt kein Benzin !

Bei der ersten Stelle stellte sich heraus, daß Adonis der Schelm, wohl Junona überredet hatte bei seinem teuflichen Plan mitzuspielen, beide saßen quietschfidel zwischen den Boxen auf den Reservedecken.

Die Straßenverhältnisse in den östlichen Bundesländern waren schlimm, es war wirklich wie in Skigebieten, manchen Straßen waren Natur pur. Mit LKW dann bergauf und bergab, mit Kurven, nicht einfach. ...

So gegen 20.00 Uhr dachten wir, wir müßten in einem Tierheim übernachten, so viel Schnee, daß sogar ein geübter Fahrer wie mein Mann, es nicht verhindern konnte, daß der LKW sich festfuhr. Mit Schneefräse ( ging dann auch kaputt )

mit Handarbeit durch Schaufeln,

mit blanken Händen, die fast an der Bordwand festfroren ( siehe Hand-Eisabdruck an der LKW-Wand ) versuchten wir den LKW wieder los zu bekommen. Es half nichts. Erst ein herbeigerufener Bauer mit Traktor und Schneeketten konnte uns helfen, er schob den Schnee beiseite, das reichte auch nicht, dann schleppte er uns den Berg hinauf.

Die Hunde waren alle lieb unterwegs, die Größten wie immer die Brävsten und Ruhigsten.

Unterwegs wieder viele Unfälle, u.A. ein LKW mit Hänger , der sich wie eine Raupe gedreht hatte, der Fahrer mußte aus dem Führerhaus rausgeschnitten werden, ja und auch Staus.

Sonntag gegen 19.00 Uhr waren wir wieder zu Hause und ich mußte mich wie immer wieder schwer beherrschen, daß nicht ein Hund " aus Versehen " noch dann in einer Box war, den ich dann hätte mit nach Hause nehmen müssen.

Hier noch ein paar Bilder:

Anton beim Inspizieren seines Körbchens:


Luna mit Ihrer neuen " Liebe "."


geschrieben von: Angelika Kura